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Part 10: Für 9€ in die Normandie

  • Autorenbild: Benjamin Nagl
    Benjamin Nagl
  • 18. Sept. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

(11.08.2022-17.08.2022)

Die kommenden Tage steht eine große Reise bevor - bis 17.08 muss ich in Cherbourg in der Normandie sein. Um das ganze ein wenig spannender zu gestalten (und sparsamer) ist die Idee, kein Geld für den Transport auszugeben. Das heißt also, per Zug mit 9€ Ticket bis zur deutsch-französischen Grenze und von dort aus per Karton und Daumen quer durch Frankreich.

Die regionalen Tuckerzüge in Deutschland stellen sich tatsächlich als ein wenig verlässlicher als ihre ICE-counterparts heraus. Sie sind dafür erheblich langsamer, weswegen ich die erste Nacht noch auf deutschem Boden verbringe. Die Suche nach der billigsten Unterkunft bringt mich ins schöne Boppard. Ich muss hier wirklich zweimal checken, ob ich nicht zufällig in der Wachau gelandet bin, aber wies aussieht ist das hier die deutsche Kopie davon.


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Wie auch immer, lange kann ich nicht bleiben, am nächsten Tag geht es direkt weiter nach Saarbrücken. Mit dem Bus nochmal raus an die Grenze, an der Tanke einen leeren Karton geholt, die erste Station soll Metz sein. Also sogleich an den Straßenrand, Daumen raus und mal sehen ob ein Fisch beißt.

Das erste Gratistaxi findet sich schon nach etwa 15 Minuten. Ein junges französisches Pärchen nimmt mich mit bis zur Autobahn, ein nur ~ 5 Minuten kurzer Trip - aber Fortschritt! In gleicher Manier geht es dann weiter - einmal 20 Kilometer weiter auf der Autobahn hier, einmal 5 da, einmal 30 Kilometer weg von der Autobahn mitten in die Botanik auf eine Straße die angeblich nach Metz führt - ich steige hier aus, und versuche, in der Ferne Fahrzeuggeräusche zu hören. Nichts. Ein paar Rehe, ein paar Hasen, aber nichts, was mich von hier weiterbringen könnte. Die Dämmerung bricht herein. Ich stelle mich schon langsam darauf ein, hier in Bouzonville - sofern vorhanden - dem nach Dorfgasthaus zu suchen, doch nach guten 10 Minuten Stille vernehme ich doch etwas in der Ferne, das nach Motorengeräuschen klingt. Und tatsächlich - drei Autos an der Zahl. Einen Versuch hier zu Stoppen ist es wert! Das letzte davon bleibt auch tatsächlich stehen - Elisabeth kann mich weiter ein Stück mitnehmen. Nicht nur das - da es langsam spät wird, lädt sie mich ein, bei ihr und ihrem Mann zuhause in einem der Gästezimmer zu übernachten. Etwas überwältigt von der Großzügigkeit nehme ich dankend an. Nach Abendessen, Nacht und Frühstück mit diversen Gesprächen über Gott und die Welt bringen mich Lizzy und Francis weiter bis zur nächsten Autobahnauffahrt. Eine wahnsinnig tolle Begegnung, danke nocheinmal für Alles, Lizzy und Francis!


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Es geht also weiter, nächster Stopp - Paris. Die wenigen Öffis die ich hier nehmen muss um ins (und aus dem) Zentrum zu kommen, werden durch die 50€ Reisebudget, die mir Francis aus heiterem Himmel heraus zugesteckt hat, mehr als kompensiert. Ein wenig durch die Stadt spazieren ist schon drin, aber wie bereits mehrmals erwähnt langweilen mich Städte mehr und mehr - ja, auch Paris!



Nach einer Nacht geht es also direkt weiter nach Caen. Hier wird es wieder interessanter - sind in der Normandie, und nähern uns dem Ort des "Debarquments" im Zweiten Weltkrieg. Hier kann man Zeitgeschichte erleben! Auch wenn sehr interessant, die Museen sehe ich mir kostenbedingt lieber aus sicherer Entfernung an. Spezielles Danke für die Fahrt und den Kaffee hier an Mohammed, und liebe Grüße an die Familie!



Am nächsten Tag geht es schließlich über St. Mere Eglise nach Cherbourg - einen Tag vor Zeitplan. Diese Zeit wird noch genutzt um das um bei strömendem Regen das Musée de la Libération zu besuchen.


Dinge die ich von dieser Woche mitnehme:

- Ja, Autostoppen in Frankreich funktioniert SEHR gut!

- Leute, die Stopper mitnehmen gehen von jung sowie alt über weiblich sowie männlich über Einzelpersonen sowie Pärchen quer durch die Bank.

- Locals kennen nicht immer den besten und kürzesten Weg - und schon gar nicht den besten Ort zum Stoppen.

- Je weniger befahren die Straße, desto mitnehmfreudiger die Leute.


Die letzte Nacht auf französischem Boden verbringe ich in Cherbourg - und die folgende Nacht auf internationalem Gewässer - auf der Fähre ins Land des Guiness und der Kobolde.

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